Welche Arten von Investitionsförderungen gibt es in Deutschland?
Von Zuschuss bis Steuererleichterung – die Förderwelt im Überblick
In Deutschland steht Unternehmen eine Vielzahl an Investitionsförderungen zur Verfügung, um Wachstumsprojekte, Modernisierung oder Nachhaltigkeit zu finanzieren. Diese Förderungen unterscheiden sich nicht nur in ihrer Herkunft – Bund, Länder oder EU –, sondern vor allem in ihrer Form. Wer ihre Unterschiede kennt, kann gezielt entscheiden, welches Instrument den größten Hebel für das eigene Investitionsvorhaben bietet.
Zuschüsse: Direkte finanzielle Unterstützung ohne Rückzahlung
Zuschüsse sind die wohl bekannteste und beliebteste Form der Investitionsförderung. Unternehmen erhalten hier eine finanzielle Unterstützung für konkrete Vorhaben – etwa für die Anschaffung neuer Maschinen, energetische Sanierungen oder Digitalisierungsprojekte. Der große Vorteil: Die Gelder müssen nicht zurückgezahlt werden. Die Förderquote liegt dabei häufig zwischen 20 und 50 Prozent, bei bestimmten Programmen wie EEW sogar bis zu 60 Prozent oder mehr.
Förderkredite: Zinsgünstig finanzieren mit staatlicher Rückendeckung
Neben Zuschüssen gehören auch Förderkredite zu den zentralen Instrumenten der Investitionsförderung. Die bekanntesten Anbieter sind die KfW oder die Förderbanken der Länder. Sie ermöglichen Unternehmen, Investitionen über langfristige Darlehen mit deutlich günstigeren Konditionen als bei klassischen Bankkrediten zu finanzieren. Auch tilgungsfreie Anlaufjahre oder Haftungsfreistellungen gehören je nach Programm dazu – ein echter Liquiditätsvorteil, gerade für mittelständische Unternehmen.
Steuerliche Förderung: Weniger Steuern durch gezielte Investitionen
Wachsende Bedeutung hat in den letzten Jahren auch die steuerliche Investitionsförderung. Unternehmen profitieren hier von Sonderabschreibungen, Investitionsabzugsbeträgen oder Programmen wie der steuerlichen Forschungszulage. Ziel ist es, Investitionen über steuerliche Entlastung attraktiver zu machen und gleichzeitig für mehr Planungssicherheit zu sorgen. Besonders wirksam wird diese Form der Förderung, wenn sie strategisch mit Zuschüssen oder Krediten kombiniert wird.
Bürgschaften: Sicherheiten schaffen für neue Finanzierungswege
Gerade für kleinere Unternehmen, die nicht über hohe Sicherheiten verfügen, kann der Zugang zu klassischen Bankkrediten eine Hürde sein. Hier setzen öffentliche Bürgschaftsprogramme an. Sie übernehmen einen Teil des Kreditrisikos und ermöglichen es Unternehmen, Finanzierungen zu erhalten, die ihnen sonst möglicherweise verwehrt blieben. Bürgschaftsbanken der Länder und Programme wie das „Bundesbürgschaftsprogramm“ sind hier wichtige Partner.
Die Mischung macht’s
Ob Zuschuss, Kredit, steuerlicher Hebel oder Bürgschaft – Investitionsförderung ist kein Entweder-oder, sondern eine Frage der optimalen Kombination. Jedes Instrument hat seinen eigenen Nutzen, doch erst in der strategischen Verknüpfung entfalten sie ihr volles Potenzial. Eine systematische Analyse und passgenaue Auswahl ist dabei entscheidend für den Erfolg.
Artikel teilen!